Hier lesen Sie über „The Love Boat“, eine Wette des jungen Paares Sarah und Sébastien, das alles hinter sich gelassen hat, um mit einer Sun Légende 41 in die Ferne zu segeln. Folge: Abenteuer in Marokko
„Nach 15 Tagen Zwischenstopp in Gibraltar segeln wir weiter in Richtung Rabat in Marokko. Wir durchqueren die Meerenge vor der Morgendämmerung und das AIS ist uns beim Kreuzen der Fahrtrouten von Frachtschiffen erneut eine große Hilfe. Danach wird die Fahrt zu einer wahren Strapaze, da sich zahlreiche Fischerboote auf unserer Route befinden. Keines von ihnen verfügt über AIS und ihre Beleuchtung ist unzuverlässig. Am Abend bergen wir den Spinnaker, nachdem wir sehr bzw. zu nahe an ein Fischerboot geraten, von dem wir glaubten, es sei noch sehr weit entfernt. Wir hatten uns wegen der ganzen Beleuchtungen am Horizont geirrt. Wir verbringen unsere Wachen damit, die Kurse der Schleppfischer, die auf Thunfisch angeln, zu erahnen und uns zwischen den Booten sowie Reusen, die wir erspähen, hindurchzuschlängeln. Nach 30 Stunden auf See erreichen wir den Bereich vor dem Hafen von Rabat bzw. der Marina Bouregreg. Die Einfahrt gestaltet sich wegen der oft vorhandenen Dünung als schwierig. Es wird auch empfohlen, bei der Hafenmeisterei ein Lotsenboot zu erbitten, das einen auf dem Weg zur Marina durch die Sandbänke des Flusses führt. Der Empfang ist sehr warmherzig und die Zoll- sowie Hafenformalitäten werden schnell erledigt. Dank einer Straßenbahn erreichen wir sehr bequem das Stadtzentrum Rabats. Was für ein Schock es ist, nach zwei Tagen auf See die Medina zu erleben! Die ganzen herumwuselnden Menschen, der Lärm der Mofas, der Aufruf zum Gebet, die Düfte der Speisen – was für ein Umgebungswechsel!
Wir möchten drei Tage bleiben, bevor wir in Richtung der Kanaren weitersegeln, doch eine starke Dünung macht ein Aufbrechen durch den Fluss eine Woche lang unmöglich. Mit unseren Freunden aus Québec, die wir in Gibraltar kennengelernt haben, beschließen wir, einen zweitägigen Ausflug nach Marrakesch zu unternehmen. Wir durchstreifen die Stadt und sind erneut voller Bewunderung. Ich hätte mir nicht vorstellen können, dies alles während unserer Segelreise zu sehen! Da gibt es kein Bedauern: Marokko war eine toller Zwischenstopp. Es hat sich ein Zeitfenster für unsere Weiterfahrt zu den Kanaren geöffnet. Wir verlassen die Marina Bouregreg mit fünf Yachten, die alle Lanzarote zum Ziel haben. Unsere erste längere Fahrt der Reise kann beginnen.“