DIE ZANZIBAR AUF REISEN TEIL 18

Die Casamance

Laurent, Bérengère und ihre beiden Kinder sind an Bord ihrer SunShine 36, der Zanzibar, vor 5 Tagen im Senegal eingetroffen und machen sich auf dem Weg zur Casamance.

 

Ein echtes Paradies…

Nach einem Törn von 24 h treffen wir an der Mündung des Flusses ein. Vor 10 Jahren hätte man noch einem Fischer folgen müssen, um die Fahrrinne zwischen den Sandbänken zu finden. Heute ist sie durch nummerierte Bojen gut markiert und eine der Bojen ist mit einem AIS-Sender ausgestattet. Das Meer ist sehr ruhig. Dennoch schwappen an den Küsten entlang der etwa 5 Meilen langen Fahrrinne unentwegt die Wellen an den Strand.

Wir ankern an einem wundervollen weißen Sandstrand. Laurent beeilt sich, das Beiboot zu Wasser zu lassen, und ich ziehe den Kindern die Badesachen an. Unter unseren Füßen spüren wir den wunderbaren, feinen Sand!

Der Strand ist nicht sehr breit, nur ein paar Meter. Die Gezeiten haben Äste und Stämme von Bäumen an Land gespült. Einige Palmen bieten uns Schatten. Direkt dahinter beginnt der dichte, feuchte und undurchdringliche Wald. Das Wasser ist sehr trüb und sandig im gesamten Fluss. Aber wir lassen uns dadurch das Badevergnügen nicht verderben.

 

Die Entdeckung von Cachouane

Wir setzen unsere Reise bis zum Ort Cachouane fort, der ein bisschen weiter entfernt ist. Wir legen bei Papys an, der hier, mit den Füßen im Wasser, ein Restaurant und einen Gasthof betreibt. Wir verspeisen einen köstlichen fangfrischen Barracuda, traditionell mit Reis und Gemüse serviert. Ein echter Genuss!

Der Ort ist wundervoll! Wir sitzen die Füße im feinen weißen Sand im Schatten einer Hütte aus Holz und Stroh. Die Kinder spielen mit 5-6 anderen Kindern vom Ort.

Das Wetter scheint sich beruhigt zu haben. Der Fluss Casamance fließt friedlich und ruhig dahin.

Am nächsten Tag erkunden wir den Ort. Wir werden während unseres gesamten Besuchs von einem kleinen Mädchen von etwa 2 Jahren begleitet, welche die Hand von Gabin gar nicht mehr loslassen will. Alle Bewohner begrüßen uns: „Kassoumaye“. Diese Formel muss man erwidern mit: „Kassoumaye baré“.

Der Ort besteht aus etwa zehn Hütten. Einige bestehen aus Stein mit einem Blechdach. Andere sind bescheidener und bestehen aus Lehm oder geflochtenen Zweigen mit einem Strohdach. Jedes Haus ist von einem Zaun aus Zweigen umgeben. Zum allergrößten Vergnügen der Kinder laufen im ganzen Ort Tiere ganz frei herum. Uns laufen Hühner, Enten, Gänse, Ziegen, Schafe, Schweine, Esel und Kühe über den Weg. Gabin beharrt hartnäckig darauf, doch ein oder zwei auf unserem Segelboot mitzunehmen.

 

Ehidj, ein Ruhepol

Wir wagen uns etwas weiter in die Bolongs hinein, mangrovengesäumte Wasserläufe aus Salzwasser, die so typisch für die Küstenbereiche des Senegals sind. Bei Flut machen wir uns auf den Weg zur Ortschaft Ehidj und behalten das Echolot scharf im Auge, um die zahlreichen Sandbänke zu umschiffen.

Insgesamt verbringen wir 5 Tage in Ehidj, einem kleinen Ort auf einer Insel, in der 13 Familien leben.

Es gibt eine kleine Kirche, eine Grundschule und einen Lagerplatz „Chez Léon“ direkt oberhalb vom Strand. Wir genießen den schönen feinen Sand und das Baden. Schnell wird dieser kleine sympathische Ort zu unserem Hauptquartier.

Und genauso schnell machen wir mit den Bewohnern des Ort Bekanntschaft. Samba, der Künstler, Madelaine, die Bedienung, Léon, der Inhaber des Lagerplatzes, Jean-Paul, der Pirogenbesitzer, Hyacinthe, der Chefkoch, François, der Chef der Ortschaft, nicht zu vergessen ihre Frauen: Rose, Odette und Nina...  Alle haben einen Diola-Vornamen und einen französischen Vornamen (der für uns einfacher auszusprechen ist).

Wir unternehmen eine veritable Expedition, um in einer großen benachbarten Stadt, Cap Skiring, Einkäufe zu machen: 30 Minuten mit der Piroge und 15 Minuten mit dem Taxi. Die Stadt ist stark touristisch. Wir decken uns mit Gemüse und frischen Lebensmitteln ein. Anschließend bummeln wir entlang der zahlreichen Souvenirbuden. Welch ein Vergnügen, an den zahlreichen Geschäfte mit afrikanischen Stoffen vorbei zu flanieren! Für unsere Engel war es wieder mal ein sehr anstrengender Tag.

Die Tage vergehen. Allmählich verfallen wir in den Rhythmus Senegals. Wir haben es nie mehr eilig und genießen den Moment in vollen Zügen.

Ich gebe weiterhin Blanche Unterricht, die von Tag zu Tag Fortschritte macht. Laurent nutzt die Zeit, um mit Gabin einen Paddelausflug in die Mangroven und zu den Reisfeldern zu machen. Den Nachmittag verbringen wir mit Baden und Spielen mit den Kindern am Strand.

Vor unserer Abfahrt bekommen wir alle noch einen Diola-Vornamen. Laurent wird auf „Anounouken“, großer Baum, getauft und ich bekomme den Vornamen „Diandian“, die schöne Dame.

 

Bérangère

 

 

JEANNEAU